Zukunft des ländlichen Raums erörtert: Knell trifft van der Horst zum Kennenlerngespräch

  • Schlachthof Mengeringhausen
  • Kreiskrankenhaus Frankenberg
  • Schule der Zukunft

Korbach. Zu einem Kennenlerngespräch hat die FDP-Landtagsabgeordnete Wiebke Knell (Schwalm-Eder-Kreis) Landrat Jürgen van der Horst im Kreishaus getroffen. Knell betreut neben ihrem Heimatkreis auch den Landkreis Waldeck-Frankenberg und ist stellvertretende Vorsitzende ihrer Fraktion sowie Sprecherin für Umwelt-, Natur-, und Verbraucherschutz, Landwirtschaft und den ländlichen Raum. Organisiert wurde das Treffen vom Kreisvorsitzenden der FDP Waldeck-Frankenberg, Jochen Rube.

Landrat van der Horst berichtete über die aktuellen Entwicklungen zum Schlachthof Mengeringhausen, dessen Betrieb als letzter verbleibender Schlachthof in Waldeck-Frankenberg im November vergangenen Jahres eingestellt werden musste. „Wir setzen uns als Landkreis weiterhin für die Wiederaufnahme des Betriebes ein. Dazu braucht es einen tragfähigen Business-Case“, erklärt van der Horst. „Bundesweit ist ein Rückgang der Schlachtbetriebe zu beobachten. In Hessen sind besonders die ländlichen Räume davon betroffen“, so Knell. In der Folge müssten Tiere über weite Strecken transportiert werden, mitunter bis in andere Bundesländer. Diese Entwicklung sei aus ökologischer Sicht, vor allem aber aus Tierschutz-Gesichtspunkten problematisch. „Wenn wir regionale Lebensmittelerzeugung stärken wollen, braucht es auch Schlachtkapazitäten in der Fläche. Die Landespolitik ist gefordert, neue und noch vorhandene Betriebe zu fördern, statt ihnen mit immer mehr Vorgaben das Leben schwer zu machen“, kommentiert Knell.

Hinsichtlich der Situation des Kreiskrankenhauses in Frankenberg kündigte Landrat van der Horst an, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben, die alle möglichen Handlungsoptionen aufzeigen soll. Das Haus befindet sich nach wie vor in einer finanziellen Schieflage, in den vergangenen Jahren hat sich ein Investitionsstau in zweistelliger Millionenhöhe angesammelt. Knell erinnerte in diesem Zusammenhang an die landespolitische Verantwortung bei der Investitionsförderung der Krankenhäuser: „Laut Hessischer Krankenhausgesellschaft fehlen den Krankenhäusern in Hessen im Jahr 2022 rund 150 Millionen Euro für dringend notwendige Investitionen. Das Land wird in Zukunft mehr Geld in die Hand nehmen müssen, um die wohnortnahe Versorgung – insbesondere auf dem Land – sicherstellen zu können.“ 

Als weiteres Zukunftsthema brachte van der Horst das Schulbauprogramm zur Sprache. Wer moderne Lern- und Unterrichtsumgebungen schaffen wolle, der müsse auch die bauliche Beschaffenheit von Schulen überdenken und in Umbaumaßnahmen investieren, so van der Horst. „Hardware-Ausstattung und flächendeckendes W-Lan in Schulen kommen ja bereits voran, aber das ist ja kein Selbstzweck, sondern führt auch zu Veränderungen bei Klassenraum-Management und Sozialformen des Unterrichts“, erläuterte Jochen Rube, der selbst als Lehrer tätig ist.

BU: v.l. Kreisvorsitzender FDP Waldeck-Frankenberg Jochen Rube, FDP-Landtagsabgeordnete Wiebke Knell, Landrat Kreis Waldeck-Frankenberg Jürgen van der Horst.