Waldumbau gelingt nicht am grünen Schreibtisch
- Zustand des Waldes ist besorgniserregend
- Freie Demokraten fordern intensivere Forschung
- Landesregierung muss Förstern vertrauen
WIESBADEN – Wiebke KNELL, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, hat angesichts des Zustandes des hessischen Waldes gefordert, die Forschungsarbeit zu intensivieren und das Personal der Landesbehörde Hessen-Forst zu verstärken. „Der heute von der Landesregierung vorgestellte Waldzustandsbericht zeigt, dass der Wald in Hessen trotz vieler Niederschläge in diesem Sommer weiterhin in einem besorgniserregenden Zustand ist. Deswegen ist eine intensive Forschung erforderlich um herauszufinden, welche Baumarten den klimatischen Bedingungen der Zukunft standhalten können. Ebenso unerlässlich ist aber eine aktive Waldbewirtschaftung“, fordert Knell. Das bedeute, dass unbesetzte Stellen schnellstmöglich besetzt werden müssten. „Offenbar muss Hessen-Forst als Arbeitgeber aber attraktiver werden, denn in der Konkurrenz zu anderen Landesbetrieben und zur Wirtschaft fällt es dem hessischen Landesbetrieb sehr schwer, ausreichend Personal zu finden.“
Knell ergänzt: „Der Umbau zu einem klimastabilen Wald gelingt nicht am grünen Schreibtisch. Die Landesregierung muss deshalb auch dazu übergehen, den Försterinnen und Förstern vor Ort mehr zu vertrauen. Sie haben die Expertise und wissen am besten, was zu tun ist. Deshalb ist es kontraproduktiv, dass Waldbesitzer Fördermittel nur bekommen, wenn sie Bäume in Art und Anzahl genau nach den Vorschriften der Waldentwicklungsziele pflanzen.“
Knell richtet den Blick darüber hinaus auf das Problem der steigenden Waldbrandgefahr: „Da davon auszugehen ist, dass sich Dürresommer und Hitzejahre häufen, müssen wir der Waldbrandbekämpfung besondere Aufmerksamkeit schenken. Für den Landeswald ist die Landesregierung in der Pflicht, die Waldinfrastruktur, zum Beispiel Waldwege und Löschwasserentnahmestellen, auszubauen und die kartographischen Unterlagen zu optimieren, um schnelle und effektive Löscharbeiten zu ermöglichen. Auch sollte beispielsweise die Verwendung von Schwerlastdrohnen zur Waldbrandbekämpfung getestet werden.“