Start frei für die bildungspolitische Trendwende
Schwalm-Eder: Die FDP Schwalm-Eder freut sich über die Unterstützung für zwei Schulen im Schwalm-Eder-Kreis. „Die Stellbergschule in Homberg und die Schule im Ostergrund in Schwalmstadt profitieren vom Startchancenprogramm des Bundes, das Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger auf den Weg gebracht hat. Ich begrüße sehr, dass diese Schulen ausgewählt wurden und damit zu rund 2000 Schulen in Deutschland gehören, mit denen das größte Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland zum kommenden Schuljahr beginnt“, erklärt Nils Weigand, Kreisvorsitzender der FDP Schwalm-Eder.
Wiebke Knell, heimische Landtagsabgeordnete und bildungspolitische Sprecherin der FDP-Kreistagsfraktion Schwalm-Eder, ergänzt: „Das Programm wirkt gezielt dort, wo Förderbedarf besteht und die Herausforderungen für Kinder und Jugendliche am größten sind, denn die Fördermittel werden nach Sozialindex und nicht nach Gießkannenprinzip vergeben. Mir persönlich war es wichtig, dass auch Schulen im ländlichen Raum profitieren. Mit einem Beschluss der letzten Kreistagssitzung haben wir uns dafür eingesetzt, dass Schulen im Schwalm-Eder-Kreis einbezogen werden.“
Zudem wurde die hessische Landesregierung mit diesem Beschluss aufgefordert, zusätzliche finanzielle Belastungen für den Landkreis durch die Beteiligung am Startchancenprogramm zu vermeiden und keine Verrechnung mit anderen Programmen vorzunehmen. „Das ist ein Meilenstein in unserer Bildungspolitik“, erläutert Knell.
Die bislang durch die Bundesländer ausgewählten rund 2000 Schulen wurden in dieser Woche in Berlin bekanntgegeben. Etwa 2000 weitere Schulen sollen bundesweit bis zum Schuljahr 2026/27 dazukommen. Über zehn Jahre investieren Bund und Länder gemeinsam rund 20 Milliarden Euro in das Startchancenprogramm. „Mit dem Startchancenprogramm wird der Bildungserfolg eines Kindes unabhängiger von seiner sozialen Herkunft, unabhängiger vom Elternhaus. Damit wird die bildungspolitische Trendwende eingeleitet, die so dringend erforderlich ist: Bildungsstudien wie PISA haben gezeigt, wie groß der Druck ist“, betont Knell.
Zum Hintergrund:
Das Startchancen-Programm besteht aus drei zentralen Säulen: Erstens werden Investitionen in eine hochwertige Ausstattung und eine moderne, barrierefreie Schulinfrastruktur sowie in eine zeitgemäße Lernumgebung und lernfördernde Räume wie Kreativlabore gefördert. Diese gehen über ohnehin notwendige Instandsetzungs- und Sanierungsmaßnahmen hinaus. Die zweite Säule bildet ein Chancenbudget für bedarfsgerechte Lösungen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung. Diese sollen den besonderen Gegebenheiten und Anforderungen der jeweiligen Schule Rechnung tragen und die Schulautonomie stärken. Drittens werden die Schulen personell gestärkt, unter anderem in der Schulsozialarbeit. Dabei geht es vor allem um die Beratung und Unterstützung für Schülerinnen und Schüler – bedarfsorientiert und schulbezogen. Die Zusammenarbeit multiprofessioneller Teams soll ausgebaut und weiterentwickelt werden.