Landtagsabgeordnete Knell zu Gast in Nordenbeck
Nordenbeck. Zum politischen Wald- und Feldspaziergang ist die Landtagsabgeordnete Wiebke Knell (FDP) der Einladung der Familienbetriebe Land und Forst Hessen gefolgt. Das Treffen fand auf dem Betrieb von Tobias Canisius in Nordenbeck statt.
Der Waldspaziergang bot die Gelegenheit zum Gedankenaustausch über aktuelle Land- und Forstpolitische Themen. Gesprächsthema war unter anderem der Umgang der Politik mit privatem Eigentum. Seit der Änderung des Hessischen Wassergesetzes wird Kommunen ein Vorkaufsrecht für Uferrandstreifen eingeräumt. Knell dazu: „Das ist ein gravierender Eingriff in private Eigentumsrechte, den wir so nicht hinnehmen wollen. Hier zeigt sich einmal mehr, welch großes Misstrauen die Landesregierung in die Land- und Forstwirte hat.“ Der Vorsitzende der Familienbetriebe Land und Forst, Herr Philipp Victor Russell, äußerte sich ähnlich über die Bedeutung des Eigentums: „Wir Eigentümer von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben sind das Rückgrat des ländlichen Raums und wir übernehmen Verantwortung für den ländlichen Raum und unser Eigentum.“
Auch die FSC-Zertifizierung des Hessischen Staatswaldes sieht Knell kritisch. Bis spätestens August diesen Jahres soll der komplette Hessische Staatswald mit dem FSC-Siegel zertifiziert werden. Das hat zur Folge, dass in Zukunft im Staatswald keine Insektizide zur Bekämpfung des Borkenkäfers eingesetzt werden dürfen. „Diese Maßnahme trifft Kommunal- und Privatwaldbesitzer hart. Gerade in Zeiten von Sturmschäden und Massen an liegendem Holz ist der Borkenkäfer eine echte Bedrohung – und es interessiert den Käfer eben nicht, ob der Baum im Staats- oder im Privatwald steht.“
Weitere Themen waren Jagdpolitik, Düngeverordnung und der nur langsam voranschreitende Breitbandausbau im ländlichen Raum. Knell resümiert abschließend: „Als FDP stehen wir auf der Seite der Land- und Forstwirte. Respekt vor privatem Eigentum, Wertschätzung und Vertrauen statt Bürokratie und Gängelung: Land- und Forstwirte verdienen eine Politik, die es ihnen einfach macht, ihre Arbeit erfolgreich fortzusetzen.“ Abschließend appellierte Russell an die Politik: „Die Beeinflussung der Politik durch Naturschutzverbände und NGOs muss aufhören. Stattdessen muss ihr Handeln durch wissenschaftliche Erkenntnisse geprägt sein.“
Hinsichtlich der Landtagswahl am 28. Oktober zeigt sich Knell, die auf Platz 3 der FDP-Landesliste gewählt wurde, optimistisch: „Wir Freien Demokraten sind der einzig verbliebene Ansprechpartner für den ländlichen Raum. Nach dem Oktober 2018 wollen wir ideologische Grabenkämpfe, die z.B. durch die zwanghafte FSC-Zertifizierung des Staatswaldes entstanden sind, beenden.“