KNELL zu Besuch in Bad Arolsen
Die FDP-Landtagsabgeordnete Wiebke Knell aus Neukirchen (Schwalm-Eder-Kreis) war kürzlich auf Einladung der „Familienbetriebe Land und Forst Hessen e.V.“ zu Besuch in Bad Arolsen, um sich dort bei einem politischen Feld- und Waldspaziergang aus erster Hand über die aktuelle Situation in Wald und Feld zu informieren.
Carl Anton Prinz zu Waldeck und Pyrmont führte als Gastgeber die Exkursionsrunde, bestehend aus der Abgeordneten und dem Vorstand der Familienbetriebe Land und Forst, an markante Stellen des Waldes.
„Ich habe den Betrieb vor 3 Jahren übernommen und die Folgen des letzten Trockensommers werden mich mein ganzes Berufsleben begleiten“, erklärte der Prinz. Er wies auf eine zusätzliche Gefahr für die Forstwirtschaft im Jahr 2019 hin: „Neben der Trockenheit und der daraus resultierenden Borkenkäferplage bei der Fichte kommt jetzt auch noch eine Erkrankung der Buchenbestände hinzu.“ Trockenheit und Hitze im Jahr 2018 hat die Buchen derart geschwächt, dass sie von Buchenborkenkäfern befallen werden. Es kommt zum Austreten von Pflanzensaft, auch Buchenschleimfluss genannt. Die Einbohrlöcher der Borkenkäfer sind optimale Eintrittspforten für holzabbauende Pilze. Der Baum stirbt nach ein bis zwei Jahren ab.
„Das ist ein weiterer Schlag ins Kontor der Forstwirte“, sagte Knell, die auch forstwirtschaftliche Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion ist. „Wer jetzt schon durch die Fichtenproblematik an seine Reserven gehen musste, der hat kaum eine Möglichkeit, dringend erforderliche Nachpflanzungen zu finanzieren.“ Diese Nachpflanzungen seien aber zwingend erforderlich, um den Wald in seiner Funktion als Klimafaktor zu erhalten. „Wer den Klimawandel bekämpfen will, kann das am besten mit dem Pflanzen von Bäumen“, so Knell. Sie fordere deswegen auch, dass die Förderrichtlinien praxistauglicher werden und somit der Antragsweg dorthin vereinfacht werde.
Einhellige Meinung der Gruppe war, dass eine wissenschaftlich unterstützte aktive Forstwirtschaft der einzige erfolgversprechende Weg aus der Krise sei. Knell forderte: „Wir müssen den Wald fit für die Zukunft machen, um zukünftig Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit besser in Einklang zu bringen. Dafür muss erforscht werden, welche Bäume besonders witterungsresistent, wirtschaftlich und damit zukunftsfähig sind.“
Einigkeit herrschte auch darin, dass die aufkommende „Urbane Arroganz“ mancher Landespolitiker aus Ballungsräumen für die Bevölkerung im ländlichen Raum langsam unerträglich werde. „Sowohl die forstlichen, als auch die landwirtschaftlich Aktiven vor Ort können die doktrinär bedingte Ausblendung von wissenschaftlichen Tatsachen nicht nachvollziehen. Als Nordhessin stehe ich an der Seite der Menschen im ländlichen Raum und unterstütze auch weiterhin die hessischen Waldbesitzer“, erklärte Knell abschließend.