KNELL/LOTZ: Viele offene Fragen und weiterhin Geheimniskrämerei beim Wolfsmanagementplan

WIESBADEN – Der Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Hessischen Landtags hat sich heute ausführlich mit der zunehmenden Wolfsproblematik in Hessen und der dringend notwendigen Anpassung des hessischen Wolfsmanagements der schwarzgrünen Landesregierung beschäftigt. Anlass dazu war ein gemeinsamer Berichtsantrag der Fraktionen der SPD und der Freien Demokraten.

Der forst- und jagdpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Heinz Lotz, sagte dazu am Mittwoch in Wiesbaden: „Umweltministerin Hinz hat ihre Linie der Geheimniskrämerei auch heute fortgesetzt und nichts substanziell Neues, insbesondere im Hinblick auf die Einwände der angehörten Verbände und deren Kritik am zu erarbeitenden Wolfsmanagementplans, im zuständigen Ausschuss beigetragen. Wir warten nun seit mehr als einem Jahr auf diesen Plan. Die Zunahme der Population von mittlerweile vier sesshaften Wölfinnen in Hessen und die damit einhergehenden Folgen, insbesondere für Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter, müssen endlich in einem angepassten Plan münden. Eine vollumfängliche Entschädigung bei nachgewiesenen Wolfsrissen kann nur ein erster Schritt sein. Wir müssen über alternative Schutzmaßnahmen nachdenken, damit die Haltung von Weidetieren, insbesondere von Großtieren, die nicht innerhalb eines engmaschigen Zauns gehalten werden dürfen, auch weiterhin ohne eine Gefährdung der Tiere möglich ist.“

Die jagd- und landwirtschaftspolitische Sprecherin der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, Wiebke Knell, erklärt: „Wir haben einen umfangreichen Fragenkatalog eingereicht, die Antworten bleiben aber hinter unseren Erwartungen zurück. Die Landesregierung ignoriert, dass der Wolf zu einer Gefahr für den Menschen werden kann und hat dementsprechend kein Konzept zur Gefahrenabwehr. Auch von einer bevorstehenden Reproduktion und einer möglichen Rudelbildung will die Ministerin nichts hören. Wir bezweifeln außerdem, dass Herdenschutzhunde die erhoffte Lösung für die betroffenen Weidetierhalter sein können. Die großen Verlierer dieses verschlafenen Wolfsmanagements sind die hessischen Weidetierhalter. Mal wieder ignoriert die Landesregierung die Sorgen der Menschen im ländlichen Raum.“