Knell informiert sich über Rebhuhn-Projekt
Im Rahmen ihrer Sommertour durch Nordhessen besuchte die FDP-Landtagsabgeordnete Wiebke Knell unter Führung von Andrea Imhäuser, der Rebhuhnbeauftragten des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen (LLH), mehrere sogenannte Rebhuhn-Blühflächen nahe Bad Zwesten und Jesberg. Begleitet wurden sie von zwei der beteiligten Landwirten Matthias Michel und Hans-Wernher von Loewenstein , sowie Hermann Häusling als Mit-Initiator des Projektes und Michael Hetzler vom Landwirtschaftsamt des Schwalm-Eder-Kreises.
„Es ist wichtig, das Rebhuhn zu schützen, solange es noch nicht ausgestorben ist“, erläuterte Imhäuser, „denn sobald es einmal ausgerottet ist, wird es nicht wiederkommen, da Rebhühner ausgesprochen standorttreu und relativ wenig mobil sind.“ Imhäuser erklärte auch, dass die Zusammenarbeit mit den Landwirten sehr gut funktioniere.
Beim Begehen der unterschiedlichen Blühflächen wurde deutlich, wie wichtig der Einfluss des Saattermins ist. Rebhühner mögen es nämlich weder zu dicht noch zu hoch bewachsen in ihrem Lebensraum, da sie sonst nicht gut vor Feinden wie Fuchs, Waschbär oder Habicht davonfliegen oder –laufen können. Optimal zeigten sich benachbarte Flächen, die unterschiedlich weit entwickelt waren. Besonders in den Grenzbereichen zwischen zwei solchen Feldern können Rebhühner sowohl Samen als auch Insekten und Deckung finden.
„Als zuständige Abgeordnete für Natur und Landwirtschaft der FDP-in Hessen freue ich mich ganz besonders über die konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Landwirten und der Rebhuhnbeauftragten Imhäuser.“ sagte Knell. Wenig Verständnis habe die Abgeordnete hingegen für den überbordenden Bürokratismus, dem sich alle Beteiligten ausgesetzt sehen. Förderprogramme greifen nicht, weil eine andere Samenmischung für das Rebhuhn erforderlich ist, als die Förderkulissen z.B. beim hessischen Agrar-Umwelt-Programm„HALM“, vorsehen. Noch widersinniger erscheine die Massenvorgabe an Saatgut pro Hektar oder enge Terminvorgaben beim Zeitpunkt der Aussaat. Gefördert werde nur ab einer bestimmten Menge an Saatgut pro Hektar – der daraus resultierende Bewuchs wird für das Rebhuhn aber zu dicht.
Hohe Einigkeit unter allen Beteiligten herrschte darüber, dass die Einführung der Schonzeit für Jungtiere von Fuchs und Waschbär den aufwändigen und teils kostspieligen Bemühungen um die Bodenbrüter zuwiderläuft. „Für mich ist es völlig unverständlich, dass die Landesregierung sich auf der einen Seite für viele Arten einsetzt, aber auf der anderen Seite die Fressfeinde der bedrohten Arten stärkt, indem diese nicht mehr ausreichend bejagt werden können. Ich hoffe, dass meine Fraktion mit unserer Klage vor dem Staatsgerichtshof gegen die Hessische Jagdverordnung Erfolg haben wird und schwarz-grün dann endlich diese Änderungen zurücknimmt “, erklärte Knell.
Nachdem gemeinsam fünf Rebhuhn-Blühflächen besucht und besprochen wurden, zeigte sich Knell begeistert vom Rebhuhn-Projekt. „Ich hoffe sehr, dass es eine Verlängerung dieses Projektes geben und die Stelle der Rebhuhnbeauftragten dauerhaft im Stellenplan des LLH verankert wird“, schloss Knell und bedankte sich für die informativen Stunden.