KNELL: FSC-Zertifizierung stellt massive Belastung dar

  • Geschenk der CDU an die Grünen
  • Verluste von 8 bis 10 Millionen Euro und Gefährdung von Arbeitsplätzen
  • Verhalten der Union ist Nackenschlag für den ländlichen Raum

WIESBADEN – Im Zusammenhang mit der heutigen Landtagsdebatte zur vollständigen FSC-Zertifizierung des hessischen Staatswaldes erklärte Wiebke KNELL, Sprecherin für Landwirtschaft und Umwelt der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag: „Die CDU rückt nun endgültig von ihrer Zusage ab, dass es mit ihr keine FSC-Zertifizierung geben werde. Das ist ein Geschenk für die Grünen, bringt aber ökologisch sehr wenig und belastet den Landesbetrieb Hessen-Forst und in der Folge auch kommunale und private Waldbesitzer massiv. Hessen-Forst hat bereits zahlreiche Forstämter FSC zertifiziert und kam in der Bewertung zu einer negativen Beurteilung. Umweltministerin Priska Hinz wollte die fachliche Stellungnahme nicht stehen lassen, weil die Grünen FSC im Koalitionsvertrag politisch durchgesetzt hatten. Aus diesem Grund wurde vom Umweltministerium bei Unique ein Gegengutachten in Auftrag gegeben, aber auch die von der Ministerin beauftragten Gutachter kamen zu keiner positiven Bewertung. Je nach FSC-Standard drohen danach jährliche Verluste von 8 bis 10 Millionen Euro für den hessischen Steuerzahler. Das ist zwei Mal Kassel-Calden. Allein die Kosten der Zertifizierung belaufen auf sich auf rund 1,2 Millionen Euro. Auch ökologisch gibt es laut Gutachten des Umweltministeriums keinen Mehrwert. Was daran ökologisch sein soll, den hessischen Wald durch Borkenkäfer kaputt machen zu lassen, kann kein Förster verstehen. Fatal ist, dass Flächenstilllegungen und damit eine geringere Holzproduktion in Hessen durch mehr Holzimporte, vor allem aus Russland, ausgeglichen werden würde. Im Klartext: Wir gewinnen weniger Holz aus gesunden hessischen Wäldern und lassen dafür Holz aus Russland über mehrere tausend Kilometer nach Hessen karren. Das ist auch ökologisch der größte Quatsch des Jahrhunderts.“

Knell weiter:

„In der Folge verlassen nun immer mehr Kommunen die gemeinsame Bewirtschaftung mit Hessen-Forst. Regionale Wertschöpfung und Synergien vor Ort gehen verloren. Für den ländlichen Raum ist das Verhalten der CDU ein harter Nackenschlag. Hier spielt die Waldwirtschaft eine große Rolle und die drohenden Verluste der Forstbetriebe gefährden hessenweit bis zu 1.500 Arbeitsplätze. Auch für die Kommunen wird es wieder teurer. Holz ist zudem ein wertvoller heimischer Baustoff, der CO2-neutral ist und im Sinne des Klimaschutzes immer wichtiger wird. Mit ihrer Waldpolitik reißt Frau Hinz genau das wieder ein, was sie beim Klimaschutz und im Bereich des Wohnungsbaus erreichen will.“