Harte Zeiten für Verkehrs- und Reisebranche
● Lenders für schnelle Anerkennung der Qualifikationen ausländischer Fachkräfte
● Knell warnt vor Verlust nordhessischer Unternehmen
Neukirchen – Bus- und Reiseunternehmen hatten in den vergangenen Jahren mit enormen Herausforderungen zu kämpfen: Reiseausfälle durch die Corona-Pandemie, in andere Branchen abgewanderte Mitarbeiter und zuletzt die stark gestiegenen Dieselpreise machen es den Firmen schwer. Hiervon berichtete auch Ullrich Zulauf, Inhaber des gleichnamigen Busunternehmens in Neukirchen, bei einem Besuch der FDP-Abgeordneten in Land- und Bundestag Wiebke Knell und Jürgen Lenders: „Die letzten Jahre waren für Unternehmen wie unseres schwierig. Wir konnten diese Zeit nur durch den Linienbetrieb im ÖPNV überstehen. Diesen Vorteil haben jedoch viele kleinere Kollegen in der Branche nicht.“
Ein weiteres Problem: Das Gewinnen von Fachkräften und Auszubildenden gestaltet sich laut Zulauf schwierig. Auch das Anwerben von Fachkräften aus dem Ausland sei auf Grund der Anerkennung ausländischer Ausbildungen und Führerscheine kompliziert und bürokratisch, berichtet Zulauf. Für den Bundestagsabgeordneten Lenders, Verkehrspolitiker und Mitglied des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestag, ein bekanntes Problem, für dessen Lösung er sich stark macht: „Die bürokratischen Hürden sind ein Hemmschuh für viele Unternehmen und wir als Freie Demokraten setzen uns intensiv für eine schnellere Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse und Fahrerlaubnisse ein. Das gelingt auch immer besser. So werden nun für Geflüchtete aus der Ukraine ihre Führerscheine und Berufskraftfahrerqualifikationen in der EU anerkannt. Leider zunächst befristet bis ins kommende Jahr, aber wir als FDP im Bund und Europaparlament als auch unser Verkehrsminister Volker Wissing werden hier weiter auf schnelle und pragmatische Verfahrensweisen drängen. Das ist zum einen ein wichtiges Signal an die Geflüchteten, aber auch an unsere Verkehrs- und Logistikunternehmen.“
Auch für die Landtagsabgeordnete Wiebke Knell ist die Situation der heimischen Verkehrsunternehmen besorgniserregend: „Die vergangenen Jahre haben der Branche arg zugesetzt und wir legen den Unternehmen durch bürokratische Hürden oder undurchsichtige Regelungen wie im Zuge der Corona-Pandemie zusätzliche Fesseln an. Jetzt ist die Zeit diese Fesseln durch Flexibilität und Pragmatismus zu lösen, sonst kann es für einige Betriebe zu spät sein. Jeder heimische Betrieb der aufgeben muss ist eine Katastrophe für Nordhessen“, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für den ländlichen Raum der FDP im Landtag.