FDP informiert sich über Digitalisierung an Schulen im Kreis

Guxhagen – Die Fraktionsvorsitzende der FDP-Kreistagsfraktion Schwalm-Eder und heimische Landtagsabgeordnete Wiebke Knell hat sich zu einem Gespräch mit dem Kreisvorsitzenden des Interessenverbandes Hessischer Schulleiterinnen und Schulleiter im Schwalm-Eder-Kreis Jürgen Werner getroffen. Ziel war es aus erster Hand zu erfahren, welche Sorgen und Nöte es momentan in den Schulen im Schwalm-Eder-Kreis vorherrschen.

 

Für Jürgen Werner, stv. Schulleiter an der IGS Guxhagen, gibt es momentan einige Baustellen. Insbesondere das Thema Inklusion, die Nachmittagsbetreuung, die Belastung der Schulleitungen und die Digitalisierung und ihre praktische Umsetzung seien laut Werner die wichtigsten Punkte, die in Zukunft gelöst werden müssen. „Für mich steht es außer Frage, dass wir die Möglichkeiten der Digitalisierung auch im Klassenzimmer nutzen müssen. Wichtig ist aber auch, dass bevor moderne Technik zum Einsatz kommt, die Schülerinnen und Schüler die geistige und motorische Kompetenz dafür haben und sie die traditionellen Kulturtechniken wie Lesen und Schreiben sicher beherrschen müssen“, erklärt Werner. Der Interessenverband Hessischer Schulleiterinnen und Schulleiter fordert nicht nur die flächendeckende technische Ausstattung mit Geräten und Software, die möglichst auch einheitlich sein solle, um sich auch schulübergreifend austauschen zu können, sondern auch eine personelle Unterstützung von Kreis und Land.

 

Knell unterstützt diese Forderungen und erklärt: „Die Landesregierung muss die Mittel des Digitalpakts mindestens verdoppeln. Hessische Schülerinnen und Schüler haben die bestmögliche Bildung verdient. Die Freien Demokraten haben bereits in den vergangenen Haushaltsberatungen 50 Millionen Euro zusätzlich jährlich gefordert. Dies hat Schwarz-Grün abgelehnt.“ Besonders ärgerlich empfand Knell die Aussage der CDU-Bundesbildungsministerin Anja Karliczek, die gesagt hat, man benötige 5G nicht an jeder Milchkanne. „Tatsache ist: Wir brauchen schnelles Internet nicht nur an jeder Milchkanne, sondern auch in jedem Klassenzimmer, gerade auch damit wir im ländlichen Raum nicht abgehängt werden“, so Knell.

Das Thema Nachmittagsbetreuung sei ein weiterer Schwerpunkt, den die FDP bildungspolitisch vorantreiben will. Die FDP-Kreistagsfraktion hatte kürzlich Schulen, Fördervereine und Eltern dazu aufgerufen, die Situation der Nachmittagsbetreuung zu beschreiben. „Wir haben schon einige Rückmeldungen erhalten und werten diese aus. Fakt ist: wir brauchen eine einheitliche Lösung in der Betreuung. Fördervereine und Schulen sind aktuell überfordert – und zwar hauptsächlich von der Bürokratie. Hier muss die Politik die Probleme beseitigen und dafür sorgen, dass der Ausbau der qualifizierten Nachmittagsbetreuung und Ganztagsangebote flächendeckend ausgebaut wird, um die Familien zu entlasten und Chancengleichheit herzustellen“, fordert Knell abschließend.