FDP fordert Stärkung der Pflegedienste

Zusammen mit dem Frankfurter FDP-Landtagsabgeordneten Yanki Pürsün besuchte Wiebke Knell den Pflegedienstleister Humanitas in Neukirchen. Dort gaben die Geschäftsführer Susanne und Stefan Tietzmann und die Leiterin der Tagespflege Johanna Schmidt bei einer Führung einen Einblick in die Situation ihres Betriebs in Zeiten der Corona-Pandemie.

Neukirchen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind auch beim Neukirchener Pflegedienstleister Humanitas zu spüren, wie Co-Geschäftsführer Stefan Tietzmann verrät: „Wir gehen bestmöglich mit der aktuellen Situation um und haben ein Hygienekonzept entwickelt. Unsere Mitarbeiter sind mit FFP2-Maske und Einweghandschuhen ausgestattet, zusätzlich wird 1-2 Mal pro Woche auf eine Covid-19 Infektion getestet. In Kürze wird ein mobiles Impfteam aus Fritzlar kommen und die Pflegenden sowie die Mitarbeiter immunisieren“.

Einen besonderen Fokus legt Humanitas bei der Stärkung der psychischen Gesundheit, wie der Besuch gezeigt hat. Mit fernöstlichen Therapiemethoden, wie etwa die Arbeit mit Klangschalen oder speziellen Massagen, sollen insbesondere bei Demenzkranken die Lernfähigkeit und das Denkvermögen angeregt werden. Auch schafft Humanitas mit seinem menschlichen Umgang mit ihren Bewohnern eine besondere Atmosphäre. Im hauseigenen „Café Zeitlos“ können außerdem Besucher und Bürger auf die Pflegebedürftigen treffen und sich austauschen. Durch die Pandemie ist das Angebot leider aktuell eingeschränkt und das Café für die Öffentlichkeit geschlossen. 

„Tagespflegedienste wie Humanitas sind eine Bereicherung für unsere Region. Sie bringen Entlastung für Pflegende sowie ihre Angehörigen, schaffen Arbeitsplätze und Perspektiven. Für die Zukunft ist es von Bedeutung, den ländlichen Raum zu stärken und attraktiver zu machen. Nur so siedeln sich weitere (Pflege-)Unternehmen und künftige Mitarbeiter an“, erklärt Wiebke Knell. Der ländliche Raum müsse in der Landes- und Bundespolitik mehr Beachtung erfahren.

Kopfzerbrechen hingegen bereitet Humanitas die Folgen einer möglichen Kürzung des Tagespflegebudgets, die Gesundheitsminister Spahn mit einer kommenden Pflegereform auf den Weg bringen möchte. „Mit einer Halbierung des Tagepflegebudgets bei gleichzeitiger Nutzung der ambulanten Pflege wäre eine Versorgung in den eigenen vier Wänden nicht mehr möglich“, so Stefan Tietzmann. Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Yanki Pürsün, teilt seine Sorgen: „Die angestrebten Budgetkürzungen sind ein herber Schlag für die betroffenen Pflegebedürftigen. Den Angehörigen bleibt nur noch die Möglichkeit, ihre zu Pflegenden in ein Pflegeheim zu geben oder gar ihren Beruf aufzugeben. Jens Spahn sollte seine Reform dringend überarbeiten und die Einzelschicksale der Pflegebedürftigen in den Blick nehmen“.

Knell und Pürsün bleiben in Zukunft im Austausch mit Humanitas und werden sich für die Stärkung der Pflegedienste im Hessischen Landtag einsetzen.

BU: Zu Besuch in der Tagespflege von Humanitas bei Stefan Tietzmann (li) und Johanna Schmidt waren die beiden FDP-Abgeordneten Wiebke Knell und Yanki Pürsün. Alle Beteiligten haben zu Beginn des Besuchs einen Corona-Test gemacht und für das Foto kurz die Masken abgenommen.