FDP fordert Perspektive für Gastronomie und Hotellerie
Die FDP-Landtagsabgeordneten Wiebke Knell (Schwalm-Eder-Kreis) und Yanki Pürsün (Frankfurt) besuchten gemeinsam das Parkhotel zum Stern in Oberaula. Die Betreiberin Elke Lepper berichtete über die letzten Monate im Corona-Modus, die aktuelle Situation und ihre Gefühlslage nach den letzten Lockdown-Beschlüssen der Bundes- und Landesregierung.
„Wir haben alles unternommen, um Infektionen bei uns im Hotel oder Restaurant auszuschließen und das hat auch funktioniert. Ein gutes Hygienekonzept, Plexiglasscheiben zwischen den Tischen und Luftfilteranlagen sorgen dafür, dass unsere Gäste bei uns sicher sind und dennoch dürfen wir sie auch aktuell nicht empfangen“, beklagt Lepper die Entscheidung, dass die Gastronomie nach der Entscheidung diese Woche nicht öffnen darf und touristische Übernachtungen weiterhin verboten sind. „Das ist nicht nur frustrierend für mich und meine Mitarbeiter, die größtenteils nun den fünften Monat in Kurzarbeit sind, es ist auch existenzbedrohend, wir haben aktuell zum Beispiel nur 10 Prozent des Vorjahresumsatzes durch einige berufliche Übernachtungen und kleine Tagungen, die erlaubt sind“, erklärt Lepper und ist damit nicht alleine. Alle Betreiber, der DEHOGA und die IHK fordern, die Landesregierung auf, dass sie eine Öffnung der Außengastronomie mit Kontaktnachverfolgung, Abstand und Hygienekonzepten zulässt und auch die Hotels wieder Gäste empfangen können.
Yanki Pürsün, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion kann die Haltung der Bundes- und Landesregierung nicht nachvollziehen. „Es steht nachweislich fest, dass auf Grund guter Hygienekonzepte weder Hotels noch Restaurants als Hotspots einzustufen sind. Die Infektionsherde liegen woanders, trotzdem steht hier eine Branche zu Unrecht unter Generalverdacht und wird in ihrer Existenz gefährdet“, erklärt Pürsün. „Gerade jetzt, wo Schnelltests bald unproblematisch und dauerhaft zur Verfügung stehen sollen und immer mehr Menschen geimpft werden, darf man nicht dauerhaft im Lockdown bleiben“, so Pürsün.
„Hotels wie das Parkhotel zum Stern in Oberaula sind wichtige Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe – gerade bei uns im ländlichen Raum“, so Knell, die tourismuspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion. „Deswegen ist es umso wichtiger, dass sie zeitnah wieder öffnen dürfen. Die Betreiber brauchen eine verlässliche Planbarkeit für die kommenden Wochen und insbesondere die Osterfeiertage und -ferien. Außerdem wollen wir den Fortbestand der Absenkung der Mehrwertsteuer für mindestens die nächsten zwei Jahre. Die bisherige Absenkung war ja sinnlos, da sowieso kaum Umsatz generiert wurde“, führt Knell aus.
Man dürfe auch das Bedürfnis der Bevölkerung nicht ignorieren, sich wieder zu treffen und auszugehen. „Wir alle haben lange auf Kontakte verzichtet und uns eingeschränkt. Nun dürfen wir uns wieder mit zwei Haushalten zu Hause treffen, aber gemeinsam essen gehen ist nicht erlaubt. Das macht keinen Sinn! Es ist doch besser, wenn sich die Menschen in der Gastronomie treffen, wo wir die Kontakte nachverfolgen können als im Privaten. Es ist nicht nachvollziehbar, warum man nun zu Recht für etliche Branchen, wie Friseure, Buchhandlungen oder Baumärkte eine Lösung gefunden hat, aber den Gastronomen weiter gar keine Perspektive aufzeigt“, schließen Knell und Pürsün und versprechen, dass die FDP-Fraktion im Hessischen Landtag weiter dafür kämpfen werde, dass Gastronomie und Hotellerie eine Zukunft haben – auch in der Corona-Krise.
Bildunterschrift: v.l. Tourismussprecherin FDP Landtagsfraktion Wiebke Knell, Elke Lepper Betreiberin Hotel zum Stern, Gesundheitspolitischer Sprecher FDP Landtagsfraktion Yanki Pürsün.