Energiekrise bei Fleischerei
Knell zu Besuch bei der Fleischerei Kohl-Kramer
Die Landtagsabgeordnete Wiebke Knell (FDP) hat diese Woche die Fleischerei Kohl-Kramer in Trockenerfurth besucht, um sich bei den Geschäftsführern Gabriele und Fritz Kästel über die Folgen der steigenden Energiepreise für das heimische Handwerk zu informieren.
Aufgrund der steigenden Energiepreise und weiteren Kostensteigerungen zum Beispiel beim Wareneinsatz ist die Existenz vor allem für energieintensive Handwerksbetriebe wie Metzgereien oder auch Bäckereien bedroht. Der Deutsche Fleischerverband macht derzeit mit dem Warn-Appell „Ohne Unterstützung geht bei uns das Licht aus“ auf die schwierige Situation des Fleischerhandwerks aufmerksam.
Fritz Kästel berichtet über eine Preissteigerung seiner Produkte von rund 10 Prozent innerhalb des Jahres. Eigentlich hätte die Preiserhöhung aber viel höher ausfallen müssen, so der Fleischermeister. Damit die Kunden weiterhin bei ihm einkaufen, gibt er die Kostensteigerungen aus der Herstellung nicht vollständig an seine Kunden weiter.
„Dieser Zustand ist auf Dauer jedoch finanziell nicht tragbar. Reserven und Rücklagen, die ursprünglich für Investitionen geplant waren, sind sonst in kürzester Zeit aufgebraucht“, so Kästel.
„Metzgereien und andere energieintensive Handwerksbetriebe brauchen jetzt schnell Unterstützung, sowohl vom Bund als auch vom Land“ fordert Knell und ergänzt: „Wir Freie Demokraten im Hessischen Landtag haben die Landesregierung bereits aufgefordert, einen Notfallfonds für energieintensive Handwerksbetriebe einzurichten, damit diese schnell und unbürokratisch Hilfe erhalten. Die Regierungen in Bund und Land sind in der Verantwortung, Betriebe in Not zu unterstützen, weil diese unverschuldet in die Notlage geraten sind.“ Es sei schließlich reiner Zufall, ob ein Betrieb jetzt aktuell schon von den extrem hohen Energiekosten betroffen ist oder ob der Betrieb aufgrund eines laufenden Vertrags noch stabile Konditionen habe.
Geht es nach den Freien Demokraten, wird auf Landesebene der Corona-Notfallfonds zur Bewältigung der aktuellen Krise reaktiviert. „Der Notfallfonds muss der Stoßdämpfer für den Mittelstand sein“, erklärt Wiebke Knell. Das Handwerk sei schließlich eine zentrale Säule des Mittelstandes, diese Betriebe erwirtschafteten nicht nur Steuern in nicht unerheblichem Maß, sie bieten vor allem viele Arbeitsplätze und damit die Lebensgrundlage für viele Familien.
Mit Blick auf den eigenen Betrieb und die regionalen heimischen Betriebe erklärt Kästel, der auch Obermeister der Fleischer-Innung Schwalm-Eder ist: „Wir wollen für unsere Kundschaft Waren produzieren, die qualitativ hochwertig und bezahlbar sind und wir wollen die Arbeitsplätze in der Region erhalten.“
„Das sind gute Gründe, jetzt den energieintensiven Handwerksbetrieben unter die Arme zu greifen. Außer dem Notfallfonds muss es Erleichterungen beim Wechsel der Energieträger und einen sinkenden Strompreis geben. Deswegen müssen auch die verbliebenen Kernkraftwerke so lange wie möglich weiterlaufen. Den Luxus, diese abzuschalten, können wir uns in der aktuellen Situation nicht leisten“, resümiert Knell.