Die Hochschule um die Ecke

Die FDP-Landtagsabgeordnete Wiebke Knell aus Neukirchen hat als Fraktionssprecherin für den ländlichen Raum die DIPLOMA-Hochschule in Bad Sooden-Allendorf besucht. Begleitet wurde sie von den örtlichen FDP-Vertretern Margit Pfeil, Karlheinz Adolph und Erhard Niklass.

Die DIPLOMA ist seit 20 Jahren in Bad Sooden-Allendorf ansässig uns seit 2006 an ihrem jetzigen Standort berichten Prof. Dr. Michaela Zilling und Susanne Schulz einleitend. Zurzeit gibt es etwa 8.000 Studierende, die vom Standort Bad Sooden-Allendorf aus betreut werden.

„Durch unsere kleinen Studiengruppen von maximal 26 Personen haben wir sehr engen Kontakt zu unseren Studierenden. Uns ist die Interaktion wichtig“ berichtet Prof. Dr. Zilling. Das funktioniert deshalb so gut, weil von den 8.000 Studierenden nur etwa 700 im Präsenzbereich unterwegs sind. Der größere Teil nutzt die Möglichkeit des Fernstudiums, womit die DIPLOMA eine der größeren Einrichtungen dieser Art in Deutschland ist. Alle Studiengänge sind vollständig akkreditiert und genießen auch im Ausland hohes Ansehen. Immerhin 320 Studierende aus China stellen einen großen Anteil der Präsenzstudierende dar.

Die Einrichtung zeigt sich sowohl im Angebot Studienfächer als auch in der Gestaltung der einzelnen Studiengänge sehr flexibel. Wer neben dem Beruf studieren möchte, kann die Studiendauer seinen persönlichen Bedürfnissen anpassen. Auch die Kosten von etwa 200-250 € im Monat (im Fernstudium) bzw. 395,- € (im Präsenzstudium vor Ort) halten sich in Grenzen. „Wer die Miete an den klassischen Hochschulstandorten gegenrechnet, findet hier bei uns im Werra-Meißner-Kreis ein attraktives Angebot“, erklärt Erhard Niklass als FDP-Fraktionsvorsitzender.

Da sich die Hochschule komplett selbst finanziert, ist sie nicht darauf angewiesen, komplizierte Anträge auf öffentliche Förderung zu stellen. „Dennoch könnten die Förderkriterien vereinfacht werden“ wünscht sich Prof. Dr. Zilling, um das Angebot weiter verbessern zu können.

Knell freute sich besonders für den ländlichen Raum über die Angebote im Bereich Tourismus und Kindheitspädagogik, denn hier herrscht dringender Bedarf an Fachkräften. Außerdem sieht sie die DIPLOMA als eine massive Entlastung der Ballungsräume. „Wer von zuhause aus oder hier im Werra-Meißner-Kreis studiert, drängt nicht auf den angespannten Wohnungsmarkt der Hochschulstädte und bleibt vielleicht auch langfristig bei uns in Nordhessen“, analysierte Knell. Während das Vollzeit-Präsenzstudium eher die jungen AbiturientInnen anspricht, kommt das Fernstudium insbesondere berufstätigen Personen aus solchen Regionen zu Gute, die ansonsten lange Fahrtwege hätten. Durch die örtliche Flexibilität könnten zudem Ausfallzeiten in Beruf vermieden werden, was insbesondere klein- und mittelständigen Unternehmen eine gute Option bietet, eigene Mitarbeitende ohne Kapazitätsverlust weiterqualifizieren und somit an das Unternehmen binden zu können.

„Deswegen sollte die Landesregierung mehr auf solche innovativen Studienkonzepte hinweisen, satt jedes Jahr auf die fehlenden Wohnungen für Studierende zu zeigen und die Urbanisierung durch Untätigkeit noch weiter voranzutreiben“ schließt Knell zum Abschied.